Seelsorger

Mitbestimmt und mitgetragen wurden solche Bemühungen und die Arbeit in der Pfarrei während der letzten beiden Jahrzehnte in wesentlichem Masse vom Pfarreirat, der dem Pfarrer zur Seite steht und ihn, den Weisungen des zweiten vatikanischen Konzils entsprechend, in seiner vielfältigen Arbeit beraten und unterstützen soll. Entscheidende Zäsuren im Leben der Pfarrei jedoch waren neben den beiden Volksmissionen von 1953 und 1965 die Wechsel der Seelsorger. 1963 trat Pfarrer Viktor Schmon aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger wurde Ende September Karl Rohrbach, bisher Kaplan in Gossau. Nach dessen Wegzug im Jahre 1969 stand während gut zweier Jahre Pfarrer Jos. Heule der Pfarrei vor, und dann, am 24. September 1972 wurde Martin Schlegel, zuvor Kaplan in Altstätten, Pfarrer von Heerbrugg. Nach ihm betreute, vom 23. Februar 1983 bis Mitte 1992, das Amt mit Zustimmung des Bischofs und seiner Obern der Weisse Vater Dr. Paul Zeller. Ein jeder von ihnen gab der Gemeinde durch seine Persönlichkeit und die ihm eigene Arbeitsweise ein mehr oder weniger deutliches Gepräge. In neuester Zeit zwingt der Priestermangel die Pfarreien mehr und mehr zu engerer Zusammenarbeit. In einem ersten Schritt zur Bildung eines Seelsorgeverbandes Berneck-Heerbrugg übernahm daher am 1. August 1992 der Bernecker Pfarrer Jos. Benz die seelsorgerische Betreuung der Heerbrugger Bruder-Klausen-Pfarrei als Pfarradministrator.

Mit dem 1. März 1994 trat dann mit Thomas von der Linden erstmals ein Pastoralassistent in den Dienst der Bruder-Klausen-Pfarrei Heerbrugg. Die Weltoffenheit der Heerbrüggler Katholiken machte es möglich, den in Krefeld / Deutschland geborenen Niederrheiner 700 km flussaufwärts ins St. Galler Rheintal zu holen und eine christliche Weggemeinschaft ganz neuer Art mit einem Seelsorger aus dem „Hohen Norden“ zu wagen. Erstmalig wohnt mit dem am 22. November 1998 zum Diakon geweihten Seelsorger nun eine Familie im Pfarrhaus. Einmal mehr zeigten die Heerbrüggler Christen Ihre Kreativität und Experimentierfreude mit Blick auf neue Herausforderungen und Entwicklungen in Kirche und Welt.
Im Verlaufe des Jahres 2001 ergaben sich schliesslich in der seelsorglichen Situation wiederum neue Veränderungen. Pfr. Josef Benz hatte im Laufe des Jahres zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Neben der Pfarrei Berneck trat er das Präsesamt des Sakristanenverbandes und auch die Aufgabe des Pfarradministrators für die Pfarreien Rebstein, Marbach und Lüchingen an. Infolge dieser Aufgabenhäufung demissionierte er in Heerbrugg nach fast 10 Jahren Tätigkeit und wurde am 3. Adventsonntag 2001 von den Heerbrügglern verabschiedet. Bereits am 4. Adventssonntag 2001 konnte als neuer Pfarradministrator mit 30 Stellenprozenten Pfr. Joachim Müller in Heerbrugg begrüsst und in sein Amt eingeführt werden. Im Zuge dieses Wechsels wählte die Kirchbürgerschaft Heerbrugg auf Vorschlag von Bischof Ivo Fürer und der Kirchenverwaltung ihren Diakon im Januar 2002 einstimmig zu ihrem Pfarreibeauftragten. Bereits auf Ende 2002 wurde klar, dass Pfr. Müller seine Funktion in Heerbrugg nicht würde langfristig ausüben können. Andere Aufgaben drängten sich in den Vordergrund. Nun begannen erste Gespräche zwischen den Pfarreien Au – Berneck und Heerbrugg, zwecks Errichtung einer sog. Seelsorgeeinheit, gemäss den neuen bischöflichen Regelungen. Relativ rasch wurden die wichtigsten Eckpfeiler in Gesprächen zwischen Kirchenverwaltungsräten, Pfarreiräten, Seelsorgern und Ordinariat festgelegt und zentrale Anliegen geregelt, wie z.B. eine neue Gottesdienstordnung und ein Pastoralkonzept erstellt. Ende 2003 konnte Pfr. Müller von seiner Funktion entbunden werden. Anfangs 2004 macht sich die Pfarrei Heerbrugg gemeinsam mit den Pfarreien Au und Berneck auf den Weg hin zu einer Seelsorgeeinheit und einer verstärkten Zusammenarbeit. Bis zur definitiven Einrichtung einer SE durch den Bischof übernimmt Pfr. Albert Raimann von Au die Funktion des Pfarreiadministrator a.i. für Heerbrugg.